Der eigene Schnack

Vier Erzählungen freireisender Wandergesellinnen : Reader

Die gängige Lesart der Wanderschaft oder Walz ist in der Regel eine Historische in einem stark männlich konnotierten Kontext. Dass ebenso Frauen (auch schon seit dem Mittelalter) ein Handwerk erlernen und nach der Lehre auf Reisen gehen, bleibt in dieser Sichtweise meist unterschlagen.

In dem Reader versuche ich einen neuen Blick auf die Wanderschaft zu werfen: Warum wird die Wanderschaft in der heutigen Zeit (wieder) attraktiv? Welchen Einfluss haben gesellschaftliche
Veränderungen auf die vermeintlich feststehenden Traditionen? Wie kann „Freiheit“ definiert werden? Wo stoßen die Wandergesellinnen an Grenzen aufgrund ihres Geschlechts? Inwieweit dient die Wanderschaft heute als Werkzeug, um an seiner Identität zu basteln? Diesen und anderen Fragen gehe ich in einem Essay nach und führe darüber hinaus in die Begrifflichkeiten und Strukturen der Wanderschaft ein.

In einem zweiten Teil kommen auf einer persönlichen Ebene vier reisende/gereiste Handwerkerinnen zu Wort. In ihrer eigenen Sprache berichten sie über ihre Erlebnisse und Erfahrungen auf der Walz und wie diese darüber hinaus ihr weiteres Leben beeinflussen. Illustriert werden die Erzählungen mit Fotos und Collagen.